
In der Corona-Pandemie fanden die Jahreskurse, Wochenend- und Ferienprogramme der Jugendkunstschule & Kreativwerkstatt während des Lockdowns digital als online-live-Workshops statt. Im Projekt „Digilog-Kunst-Labor“ forschten die Lehrkräfte an der Schnittstelle zwischen analoger und digitaler Kunst gemeinsam mit 30 Jugendlichen (JuKuS-Schülerinnen und Schüler sowie Teilnehmende des Vereins für Internationale Jugendarbeit e. V.). Infos dazu auf www.digilogkunstlabor.jukus.de
Dieses Projekt war sehr inspirierend. Daraus entstand die Idee, das Digilog-Kunst-Labor im Kunstschulalltag fortzuführen und das Medien-Atelier mit diesem Know-How und neuem Equipment zu erweitern und somit zukunftsfähig zu machen.
Im Medien-Atelier arbeiten alle JuKuS-Schüler*innen (ab 8 Jahren) in Projekten, Jahreskursen, Wochenend- oder Ferien-Workshops. Die Jugendlichen der Kunstschule verbringen täglich viel Zeit im virtuellen Raum und sind oft Profis der Selbstinszenierung. Die JuKuS-Künstlerinnen geben kunsttheoretische Inhalte und Übungen als Impulse in die Gruppe. Diese erprobt performative Ansätze und lernt den Raum durch Experimente neu kennen – sowohl analog als auch digital (Valli Export, Erwin Wurm oder Rebecca Horn arbeiten z.B. an diesen Schnittstellen der Wahrnehmung). Der „Raum“ als Bildraum, realer oder virtueller Raum, Erweiterungen des Raums durch Augmented Reality (AR) ist u.a. Thema; so könnten digitale Zeichnungen als AR im Raum entstehen und per 3D-Druck aus dem virtuellen in den realen Raum gebracht werden. Solche Übungen verändern die Wahrnehmung und führen zu kreativen Dynamiken im Experimentieren und Erfinden. Die Ideen kommen aus der Gruppe und werden als gemeinsames Kunstwerk umgesetzt oder als Einzelprojekte. Die Arbeit mit digitalem Medium ist dabei prozessorientiert und selbstreflexiv.
Bedarf sieht die JuKuS auch darin, digitale Strategien und Techniken im Kunstschulalltag zu verankern und das interdisziplinäre Arbeiten zwischen den Kunstsparten auszubauen. So sollen Horizonte geöffnet und das gewohnte Denken verändert werden.
Die Dr. Jochen Hanselmann-Stiftung förderte das Projekt durch Anschaffung eines Teils des benötigten Equipments zur Erweiterung des Medien-Ateliers. Mit dieser Ausrüstung können nun z.B. live-mappings auf Objekten realisiert werden. Durch die Etablierung neuer Kunstformen und digitaler Techniken soll das Medien-Atelier auf die Höhe der Zeit gebracht werden. Ab dem Schuljahr 2021/22 soll das Medien-Atelier genutzt werden.